Agraraktien und Hungersnöte

einwohner
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Agraraktien und Hungersnöte

Beitragvon einwohner » Mo 10. Sep 2012, 13:04

"Agraraktien: Wo Anleger profitabel ackern" lautete eine Überschrift vom Vorjahr bei http://www.finanzen.net.
Der Text schließt mit den Worten: "Dass durch die Trockenheit im Frühjahr die Ernte 2011 wohl niedriger als 2010 ausfallen wird, macht bisher weder den Bauern noch den Agrarhändlern Sorgen. Denn weniger Ernte bedeutet höhere Margen bei höheren Preisen. Und die zahlen in der Regel die Verbraucher."
Inzwischen leidet die USA unter der größten Dürre seit Jahrzehnten. Weit mehr als die Hälfte des Landes ist betroffen. Die Maiserträge sind teilweise um 80% geschrumpft. Da 40% der eingeplanten Ernte für Agrosprit verplant waren, stiegen die Getreidepreise gewaltig.
"Afrika sieht einer vielleicht noch größeren Hungerkatastrophe als 2008 entgegen."
Quelle: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/ ... preise-an/
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Vor diesem Hintergrund präsentierte kürzlich Minister Backhaus auf der von der Staatskanzlei initiierten "Export-Tour" erneut eine Studie von 2011 des Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern (AMV) e.V., die belegen soll, dass die Ernährungswirtschaft des Landes nur gering an Exportgeschäften beteiligt ist.
Da es nach dem Aus für die CMA im Jahr 2009 keine zentrale Agentur mehr gibt, die für Unternehmen, die im Exportbereich tätig werden möchten, als Ansprechpartner fungiert, ist jetzt Eigeninitiative gefragt, um von der rasanten Preisentwicklung am Getreidemarkt provitieren zu können.
Investitionen in Getreidesilos sind Gold wert.
Sie machen weitere Investitionen möglich.

Landmaus
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Re: Agraraktien und Hungersnöte

Beitragvon Landmaus » Mi 12. Sep 2012, 10:45

Aber dass auch ein Landwirt unter den gestiegenen Preisen an Energie,Diesel, Technik, Dünger,Personalkosten nicht vorbei kommt und schlußendlich am Jahresende schwarze Zahlen schreiben muß, dürfte doch unbestritten sein.
Außerdem ist Deutschland Agrarprodukteimporteur- bezogen vor allem auf Südfrüchte, Soja und Industrieöle (Palmöl). Als die Preise in der EU klein waren, wurde die "hochsubventionierte Landwirtschaft" beschimpft, sie macht mit ihren kleinen Preisen die Landwirtschaft der afrikanischen Bauern kaputt. Steigen die Preise, sind es die selben Landwirte, die nun den Hunger weltweit "verursachen". Die Ursachen hierfür gehen viel tiefer und haben mit gesellschaftlichen Verhältnissen, mit Aneignung von Mehrwerten, und tausend anderen- von Menschen verursachten Problemen - zu tun. Es ist geistig arm, gesellschaftliche Fehlentwicklungen den eigenen Bauern anlasten zu wollen- wohlgemerkt immer an vollen Tischen,Tellern und Tassen. Mit vollem Mund spuckt es sich bekanntlich am besten gegen den, der einen füttert...