Der Hunger der Maschinen
Der Hunger der Maschinen
Vor ein paar Jahren gab es 5.000 Beiträge in einem anderen Forum.
Mehr als 50.000 Bürger hatten die Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen BGE unterstützt.
Es kam sogar zu einer Anhörung im Bundestag... aber das war´s dann auch.
Begleitet von der Wirtschaftskrise konnte sich die Modernisierung unserer Gesellschaft in allen Bereichen ungebremst fortsetzen.
Täglich berichten die Medien von eingesparten Arbeitskräften. Dank unseres Sozialsystems müssen die wenigsten von ihnen Hunger leiden.
Aber der Hunger der Technik wächst unaufhörlich. Nicht umsonst wird der Bestand unseres Sozialsystems von Wirtschaftskreisen infrage gestellt.
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Diese kleine Einführung soll helfen, einen neuen Blick auf die Ziele dieses Forums zu werfen:
"Unsere Gesellschaft hat große Erwartungen und stellt hohe Anforderungen an die Agrarwirtschaft der Zukunft: Es geht um Mensch und Land."
Dazu die Schlaglichter:
1 Die Land- und Ernährungswirtschaft ist eine Schlüsselbranche unseres Landes.
4 Sie soll mit einer steigenden Energiepflanzen-produktion zur Energiewende in Deutschland beitragen.
Könnte es sein, dass zwischen dem formulierten Ziel u. den Schlaglichtern ein Widerspruch besteht?
Früher konnten von unserem "Gunststandort" die Menschen des ländlichen Raumes leben.
In jedem Heimatmuseum wird diese jahrhunderte alte Kulturgeschichte gezeigt.
Dass der Lebensstandart zwischen Schlössern u. Katen differierte, ist kein Geheimnis. Eine Bodenreform hatte den Zweck, dieses Ungleichgewicht zu beseitigen.
Die anschließende Kollektivierung wurde begründet mit dem Anspruch, alle Menschen satt zu machen.
Dann kam die Wende u. die Bodenreform wurde gerettet.
Aber nach der Entlassung von 9/10 der Angestellten wird jetzt für den Markt produziert.
Und so kommt das Getreide in die Gülle, wenn es sich rechnet.
"Biosprit treibt moderne Traktoren an" ist eine Schlagzeile aus der Heimatzeitung. Die Maschinen brauchen den Acker für ihren Durst.
"Geflügelhaltung in MV" findet mehr u. mehr bodenungebunden statt, wenn die Gülleausbringung als Landbewirtschaftung ausgeklammert wird.
Betroffen davon sind Landbewohner mehr oder weniger. Je nachdem, wo u. wie sie leben.
Wer einen größen Grüngürtel um sich herum hat u. auf einen Arbeitsplatz nicht angewiesen ist kann anders gelassen bleiben als diejenigen, die direkt neben dem Güllebehälter wohnen müssen.
Nicht nur die mangelnden Arbeitsplätze treiben die Menschen weg vom Land in die urbanen Ballungszentren.
Zuletzt geändert von einwohner am Sa 5. Jan 2013, 13:26, insgesamt 8-mal geändert.
Re: Der Hunger der Maschinen
"Und so kommt das Getreide in die Gülle, wenn es sich rechnet."
Vor 2 Jahren noch sagte der Geschäftsführer des Deutschen Verbands Tiernahrung (DVT): Es dürfe nicht so weit kommen, dass Getreide in die Gülle als Grundstoff für die Biogaserzeugung wandere.
Aber das spielt eigentlich keine Rolle.
Entscheidend ist, dass am globalen Weizenmarkt die Lücke zwischen Produktion und Verbrauch immer größer wird.
http://www.ein-herz-fuer-bio.org/news/b ... chen-nicht
"Brotgetreide, Viehfutter, Biogas: Wo liegen die Prioritäten - für alles reichen die Flächen nicht."
Re: Der Hunger der Maschinen
"Schlaglichter:
1 Die Land- und Ernährungswirtschaft ist eine Schlüsselbranche unseres Landes.
4 Sie soll mit einer steigenden Energiepflanzen-produktion zur Energiewende in Deutschland beitragen."
Die Akademie der deutschen Wissenschaften kommt in ihrer aktuellen Studie "Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen" zu dem Ergebnis, dass „Bioenergie als nachhaltige Energiequelle für Deutschland heute und in Zukunft keinen quantitativ wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann". https://www.regenwald.org/aktion/885?ref=nl&mt=1423#
"Wir identifizieren uns vollkommen mit den "Schlaglichtern" auf dieser Homepage", war der allererste Beitrag in diesem Forum am 10.Juli um 11.41 Uhr. Wie sich der Autor von Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) zum aktuellen Bewußtseinswandel des Bundesentwicklungsministers verhalten wird, weiß ich nicht.
Dürre in der Welt bleibt jedenfalls nicht folgenlos.
Mangel läßt den Profit bei Getreidepreisen steigen, bei eingeparten Werbeausgaben.
Re: Der Hunger der Maschinen
"Brotgetreide, Viehfutter, Biogas: Wo liegen die Prioritäten - für alles reichen die Flächen nicht.""
Die Prioritäten werden wohl bei der Bioenergie liegen, die den versiegenden fossilen Treibstoff ersetzen muß.
Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien soll allein die Fläche für Diesel-Raps bis 2020 auf 1,5 Mio. ha steigen.
Der wird gebraucht, auch für immer dickere Autos in Deutschland.
Trotz des Rekordjahres 2012 bei den Spritpreisen ist der Trend zu immer höheren PS-Zahlen bei Neuwagen ungebrochen.
Aktueller Durchschnitt: 137 PS.
Vor allem Senioren kaufen gern hochbeinige sportliche Geländewagen.
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"Durch den Bevölkerungsrückgang in Deutschland sinkt auch der Bedarf nach Futter- und Nahrungsmitteln sowie nach Siedlungsflächen.
Gleichzeitig steigen die Ernteerträge weiterhin leicht an. So werden zusätzliche Flächen für den Anbau von Energiepflanzen frei..."
heißt es in der Kampagne "deutschland hat unendlich viel energie".
Der Weg in die Wüste wird täglich etwas kürzer.