Kulturlandschaftsgestalter
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Der Segen war für alle da u. ist noch heute im Grundwasser präsent.
Und die dazugehörige Ideologie ist auch noch nicht restlos abgebaut.
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Re: Kulturlandschaftsgestalter
@LUMV: Urlaub auf dem Bauernhof mit Hofladen findet man meist nur bei kleinen und mittelständischen bäuerlichen Betrieben, und diese Betriebe besitzen hier Akzeptanz. Es gibt nur immer weniger davon, verdrängt von der Agrarindustrie.
Die böse Agrarindustrie wurde nach der Wende abgewickelt.
Drei Buchstaben sind in Vergessenheit geraten (KIM). Kombinate Industrieller Mast verschwanden unmerklich.
Inzwischen fordert die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) in einem Strategiepapier die Entwicklung gänzlich neuer Produktionssysteme in der Schweine- und Geflügelhaltung.
https://www.schweine.net/dafa_bald_grun ... ltung.html
20 Mio Euro soll die Forschung pro Jahr kosten.
Ich glaube nicht, dass davon kleine und mittelständische bäuerliche Betriebe provitieren können.
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Schwalbe hat geschrieben:
@LUMV: Urlaub auf dem Bauernhof mit Hofladen findet man meist nur bei kleinen und mittelständischen bäuerlichen Betrieben, und diese Betriebe besitzen hier Akzeptanz. Es gibt nur immer weniger davon, verdrängt von der Agrarindustrie.
Die böse Agrarindustrie wurde nach der Wende abgewickelt.
Drei Buchstaben sind in Vergessenheit geraten (KIM). Kombinate Industrieller Mast verschwanden unmerklich.
Inzwischen fordert die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) in einem Strategiepapier die Entwicklung gänzlich neuer Produktionssysteme in der Schweine- und Geflügelhaltung.
https://www.schweine.net/dafa_bald_grun ... ltung.html
20 Mio Euro soll die Forschung pro Jahr kosten.
Ich glaube nicht, dass davon kleine und mittelständische bäuerliche Betriebe provitieren können.
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Re: Kulturlandschaftsgestalter
„Im Agrarland Mecklenburg-Vorpommern gab es 2007 5432 landwirtschaftliche Betriebe, im Industrieland Nordrhein-Westfalen 47511. Die agrarische Fläche war in Nordrhein-Westfalen mit 1503200 ha nur wenig größer als in Mecklenburg-Vorpommern mit 1355800 ha. Mit 144600 Beschäftigten in der Landwirtschaft übertraf Nordrhein-Westfalen Mecklenburg-Vorpommern (28100) um das Fünffache.“ (Stat. Jahrb. MV 2008, S.462, 463) „Stärken und Schwächen des ländlichen Raumes in Mecklenburg-Vorpommern“ Prof. Dr. Helmut Klüter
„Auswertungen für Marktfruchtbetriebe für die Jahre 2002 bis 2004 in ganz Deutschland belegen, dass bayrische Betriebe und solche in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt Hektargewinne um 500 € realisieren, ostdeutsche Familienbetriebe solche von 200 €, juristische Personen in der ostdeutschen Landwirtschaft hingegen von nur 34 € (1). Zieht man die EU-Agrarsubventionen mit rund 300 €/ Hektar von den Hektargewinnen ab, so realisieren bayrische oder westfälische Betriebe noch Gewinne von rund 200 Euro/ Hektar, die großen, juristisch verfassten Agrarbetriebe im Osten kommen ohne Subventionen auf Verluste von rund 270 Euro/ Hektar. Die vorgeblich so wettbewerbsfähigen großen Betriebe sind also in viel stärkerem Umfang auf die Agrarsubventionen angewiesen als die Familienbetriebe. Bereits vor der Wende beschrieb der langjährige Leiter des Frankfurter Instituts für ländliche Strukturforschung die systematische Benachteiligung bäuerlicher Familienbetriebe: „In allen agrarpolitischen Machtkämpfen der letzten hundert Jahre wurde der Bauer vorgeschoben, um bestimmte Hilfen für die Landwirtschaft durchzusetzen, von der Osthilfe in den zwanziger Jahren bis zu den Subventionen von heute. Diese aber kommen der Masse kleinerer und mittlerer Familienbetriebe am wenigsten zugute. Sie vergrößern vielmehr die Gewinne in Handel, Genossenschaften, Banken und Agrarindustrie, schaffen Differentialrenten für die ohnehin schon wohlhabenden größeren Landwirte. Der Bauer wird praktisch betrogen, gerade noch am Tropf gehalten, bis dann mit seiner miserablen Lage wieder neue Hilfen gefordert werden können.“ (2) „Landwirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland und das ostdeutsche Agrarkartell- Politik für bäuerliche Landwirtschaft sieht anders aus“ PD Dr. Jörg Gerke
(1) top agrar (2006), Ausgabe 6
(2) Hermann Priebe (1985): Die subventionierte Unvernunft Siedler-Verlag, Berlin
Re: Kulturlandschaftsgestalter
-
- Beiträge: 2
Re: Kulturlandschaftsgestalter
Wer die Musik bezahlt (Steuerzahler/Wähler), bestimmt auch was gespielt wird. Auf dem Lande und in der Stadt.
Nicht nur auf der Butter- und Milchpackung auch in den operationellen Programmen: Blühstreifen mit hübsch blühenden, für Touristen zu fotografierenden und am besten auch gern von bevorzugt zu jagendem Wild zu fressenden Arten, Ackerschonstreifenprogramme auf mini Flächen werden von uns als Steuerzahlern bezahlt. Vielleicht als eine Art Kosmetik oder Beruhigungspille und als Ablenkfütterungen für Wildkrautbiologen in Bezug auf die Direktbeihilfen, die für flächendeckendes Ausbringen von grundwasser-, boden- und gesundheitsgefährdenden Pflanzenschutzmitteln und Pflanzennährstoffen durchgereicht werden.
Wenn in den Kommunen (kleinste erreichbare Steuerzahler- und Wählereinheit vor der Einzelperson) Karten mit der Lage der Greeningflächen verbindlich auszulegen oder gar bestimmte Nutzungen vor Agrarantragstellung mit der Gemeinde einvernehmlich abzustimmen wären,
z.B. Flächen für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittelanwendung und Düngung und auch die Ausbringung von Gülle, Klärschlamm und PSM vorher per Aushang oder persönlicher Benachrichtigung lagemäßig und terminmäßig anzuzeigen wäre, entstünde sicher mehr Akzeptanz für Subventionen und negative Begleiterscheinungen hochproduktiver Landwirtschaft.
Da wo Bauern-, Gemeinde oder Kircheneigentum (oder Landeseigentum) vorhanden ist, das heute durch moderne Landwirtschaftsbetriebe bewirtschaftet wird, kann jeder Flächeneigentümer als Verpächter sein eigenes Greening im Pachtvertrag festlegen:
ich verpachte Dir meine Fläche nur weiter, wenn Du z.B.:
keinen Mais anbaust
kein Glyphosat anwendest
Biobauer bist
Grünland als solches bestehen lässt
(k)eine Biogasanlage hast
deine Tiere nach meinen Prämissen behandelst
den Wasserstand unverändert lässt.
Da wo Fördermittel für Investitionen verteilt werden:
Ich fördere Deine Biogasanlage nur, wenn Du mit der Abwärme zu dauerhaft günstigen Konditionen unser Dorfgemeinschaftshaus/ unsere Schule/unser Altenheim versorgst.
Flächendeckend ökologisch vernünftige Greeningvorgaben von der EU/unserer Regierung/Verwaltung mit harten, für jeden einwohner eindeutigen, deutlich sichtbaren und transparenten Kriterien statt Gartenprojekte und Schutzstreifen um einzelne landschaftspflegerisch durchgestylte, ländliche Idylle vortäuschende Vorzeigedörfer!
Sauberes Trinkwasser und gesunde Grundnahrungsmittel vor Ort verfügbar machen als operationelles Ziel für eine (geförderte) Landwirtschaft statt Stiefmütterchen- und Forsythienbeete oder eine besonders hübsche Streuobstwiese um mein Dorf!
Re: Kulturlandschaftsgestalter
mira_coolix hat geschrieben:
Da wo Bauern-, Gemeinde oder Kircheneigentum (oder Landeseigentum) vorhanden ist, das heute durch moderne Landwirtschaftsbetriebe bewirtschaftet wird, kann jeder Flächeneigentümer als Verpächter sein eigenes Greening im Pachtvertrag festlegen:
ich verpachte Dir meine Fläche nur weiter, wenn Du z.B.:
keinen Mais anbaust
kein Glyphosat anwendest
Biobauer bist
Grünland als solches bestehen lässt
(k)eine Biogasanlage hast
deine Tiere nach meinen Prämissen behandelst
den Wasserstand unverändert lässt.
Ja, schön wäre es, wenn die Flächeneigentümer als Verpächter Greening wirklich wollten.
Das sollte aber nicht nur an die Bewirtschaftung durch moderne Landwirtschaftsbetriebe gekoppelt werden.
Trotzdem sollten diejenigen, die mit ihrer Wirtschaftsweise Schäden verursachen, diese wieder ausgleichen.
Die Interessen der Betroffenen werden oft genug platt gemacht.
Der Rückgang der Artenvielfalt ist leider keine Fiktion.
Pufferzonen zwischen gegensätzlichen Interessen schaffen neuen Lebensraum.
Durch die Blume gesprochen wird anders als in direkter Konfrontation.