steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Wie weit die dort produzierte u. über die Biogasanlage veredelte Gülle die Perspektive der Nahrungsmittelproduktion positiv befördern kann, ist durchaus anzuzweifeln.
Im Dunstkreis solcher Anlagen expandiert der Maisanbau u. so einiges an Getreide wird entweder zur Gülleerzeugung verfüttert oder dieser zugeführt.
Hier im Forum sollte die Existenz dieser Landbewirtschaftung in MV u. ihrer Folgen für die Menschen im Land nicht unterschlagen werden.
Der alternative Nobelpreisträger Prof. Succow hofft, dass eine Agrarwende hilft, dem "globalen Wahnsinn" etwas entgegenzusetzen.
http://www.youtube.com/watch?v=U5C_R4ConOs&feature=plcp/
Dieser Hoffnung schließe ich mich gerne an.
Wenn in MV ein gewaltiges Atomkraftwerk zurückgebaut werden kann, warum sollte dass nicht auch für die imageschädigenden Tierfabriken im Uraubs- u. Gesundheitsland möglich sein!
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
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Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Ihren ersten Gedankengänge über Zentralisierung und Entleerung des ländlichen "peripheren" Raumes (MV) kann ich folgen. Raumplaner wissen, dass die Instrumente für eine großräumige Ansiedlungssteuerung fehlen. Das Grundgesetz garantiert die freie Wahl, seinen Wohnsitz zu nehmen wo man will. Unternehmen mit großer Wertschöpfung, Konzerne und nachgelagerte Dienstleister etc. werden immer in die Ballungszentren gehen, um bestimmte Vorteile zu nutzen z.B. Nähe zu Wirtschaftspartnern, Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter, trotz des knappen und teuren Bodens.
1990 und kurz danach war die historische Chance da, die Zentralen von Großunternehmen gezielt nach Ost-Deutschland zu bewegen. Die Treuhand hätte entsprechende Auflagen für Konzerne machen können. Wenn heute die Zentralen von BASF, RWE oder Rheinmetall in Leipzig, Rostock oder Dresden säßen, sähe es im Osten ganz anders aus.
Eine Förderung für den Abriß bracher DDR-Stallanlagen finde ich sinnvoll, um das Ortsbild zu verbessern, wenn sonst niemand dort investiert. MV hat ein großes Potenzial, sich bundesweit mit gepflegten Dörfern, mit historischer Substanz und (relativ) intakten Naturgütern wie Seen, kaum Lärm und frischer Luft zu profilieren. Das "Greening" ist sinnvoll. Es gibt tatsächlich den Zuzug von gestressten und Natur suchenden Menschen aus den Ballungsgebieten, hin in die Dörfer in MV. Alte Gusthäuser, Bauernhäuser und Resthöfe werden neu besiedelt. Handwerker bekommen Aufträge, der Einzelhandel und Kulturangebote werden belebt.
Die Tiermast-Großmastanlagen, die hier massiv gefördert werden - z.B. Klein Daberkow bei Strasburg 400 000er-Hähnchenmastanlage: hier werden 4 ha bester Ackerboden versiegelt, es werden jährlich ca. 12 Tonnen Ammoniak emittiert und 6 to. Feinstaub, Filter gibt es nicht; es entstehen exakt 2x1 fester Arbeitsplatz laut Antragsunterlagen, hierfür fließen ca. 1 Mio. € Landesmittel und EU-Beihilfen !!! - sehe ich allerdings sehr kritisch. Soleche Projekte gehen in die völlig falsche Richtung, sie haben keine Zukunft und sie haben auch keine öffentliche Förderung verdient.
Wir in Deutschland sind übrigens m.E. nicht verantwortlich, die Welt zu ernähren. "We feed the world" ist ein vermessener, eurozentrischer und arroganter Anspruch. Weltweit muß es - an jedem Ort bzw. in jeder Region - um das Recht auf Land, um Ernährungssicherheit und um Souveränität bei der Agrarproduktion gehen. Die Umverteilung von Land ist ein Thema. In Afrika fordern Kleinbauern: Schluß mit den Fleischimporten der EU. Länder wie Kamerun haben kürzlich Importverbote für EU-Fleisch verhängt, um die einheimische Tierproduktion zu schützen. Deshalb kritisieren die Evangelischen Kirchen zurecht die EU-Fleischexporte. Mehr dazu auf http://www.fian.de
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
"We feed the world" kann tatsaechlich nicht der Anspruch sein. Fakt ist allerdings das wir in Deutschland einen der weltweit am beguenstigsten Naturraume fuer die agrarische Produktion vorfinden. Boden und Klima sind das Eine, gut ausgebildete Menschen das Andere. Ich muss mich daher der Vorrednerin anschliessen und eine, willentlich durch Agrarumweltmassnahmen und sog. "Greening" herbeigefuehrte Minderung des Ertragspotenzials als dekadent und von "Wohlstands-fetten-Hirnen" produzierte Idee bezeichnen.
Ich frage mich desweiteren, warum Emmissionsrechte der Industrien ueber Laendergrenzen hinweg handelbar sind. Das Greening aber standort- und natrurraumunabhaengig pauschal fuer die Nationalstaaten festgesetzt wird. Waere es nicht sinnvoller, auch hier flexiblere Regelungen einzufuehren, die es erlaubten Hochertragsstandorte gemaess ihres Potentials zu nutzen und oekologische Vorrangflaechen auf Grenzstandorte zu verlagern? Dies haette vor allem den Charme das Produktionsmittel wie Duenger und Pflanzenschutz viel effizienter eingesetzt werden wuerden.
Ueber die Groesse von Mastanlagen kann man mit Sicherheit geteilter Meinung sein. Das dabei nur wenige Arbeitsplaetze entstehen ist sicherlich richtig. Ich moechte aber eimal anregen darueber nachzudenken wer dort Arbeit finden kann? Es sind sicherlich nicht Menschen wie Sie und ich mit guter, fundierter Ausbildung, oertlich flexibel, weil finaziell unabhaengig, sondern oftmals Menschen die vielleicht durch Haus und Grund gebunden, durch mangelhafte Ausbildung zusaetzlich unbeweglich in den angrenzenden Doerfern ihre Heimat haben.
Meiner Meinung nach hinkt auch der oftmals zitierte negative Einfluss auf den Tourismus in unserem Land. Die Arbeitsplaetze dort sind meist saisongebunden und konzentrieren sich ebenfalls auf die touristischen Zentren. Der Glaube ganz Mecklenburg koennte vom Tourismus profitieren, ist doch unhaltbar. Allein in unserer Nachbarschaft (Nordwest-Mecklenburg) finden sich zwei gescheiterte Tourismusengagements, aber zahlreiche erfolgreiche, den Menschen arbeit bietende landwirtschaftliche Unternehmen inklusiver Ihrer Mastanlagen.
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Was dazukommt, ist, dass diese Großmastanlagen Unmengen an Futtermittel (zumeist Soja) benötigen - und das wird ebenfalls importiert, z.B. aus Südamerika. Dort wiederum werden - wie sicherlich bekannt sein dürfte - ganze Dorfgemeinschaften durch Großbauern von ihrem eigenen Land vertrieben, um Platz für zig Hektar Sojafelder zu schaffen. Was für soziale Folgen das in diesen Soja exportierenden Ländern hat, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ich möchte nur aufzeigen, dass die großindustrielle Massenproduktion von Fleisch, wie sie derzeit u.a. in MV praktiziert wird, nicht nur regionale, sondern auch internationale Auswirkungen hat. Darüber sollte man in meinen Augen ebenfalls nachdenken, wenn es darum geht, ob derartige Mastanlagen weiter genehmigt und v.a. auch gefördert werden. Und wenn beides mit "ja" beantwortet wird, dann stellt sich mir die Frage, warum die dafür benötigten Futtermittel nicht aus regionalem Anbau stammen können. Zugegeben, dadurch wird der Broiler teurer (und zu Lebzeiten nicht unbedingt glücklicher), aber der Bezug von regionalem Futter hätte auch den Vorteil, dass die Landwirte hierzulande einen Abnehmer für ihr Getreide fänden und nicht alles in die Biogasanlagen gesteckt werden müsste. Ich denke aber, dass es Möglichkeiten gäbe, z.B. im Rahmen von (geförderten) Kooperationen zwischen Landwirten und Mastanlagenbetreibern eine regionale Versorgung mit Futtermitteln sicherzustellen.
Das Thema Biogas wäre dazu auch noch ein Thema, was es zu diskutieren gäbe - warum müssen Mais & Co. im wahrsten Sinne verheizt werden, wenn man es auch für die Nahrungsmittelproduktion, oder im obigen Fall, für die Futtermittelproduktion verwenden könnte? Das ist für mich die wahre, perverse Verschwendung von Lebensmitteln in diesem reichen Europa...
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Landmaus hat geschrieben:
Wer redet denn ehrlich über die 1 Milliarden Menschen, die auf der Erde hungern und nimmt gleichzeitig landwirtschaftliche Flächen in Millionen ha Größe aus der Produktion. So dekadent kann man nur entscheiden, wenn man jeden Tag selber satt zu essen hat und über fremden Hunger drüber weg sehen kann. Wir brauchen einen Flächenschutz- um hoch produktiov auf unseren begünstigten Ländereien Lebensmittel und Rohstoffe für Industrie und Energiegewinnung zu produzieren.
Ja, was soll man dazu sagen. In den aktuellen Nachrichten wurde gemeldet, dass 54 afrikanische Flüchtlinge Ihre Reise zu uns im Schlauchboot nicht überlebt haben.
Sie riskierten alles, um nach Europa zu gelangen. http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... mittelmeer
Der Export von Produkten aus unseren begünstigten Ländereien wird dazu beigetragen haben.
Sie schwammen inmitten von etwa 300 Milliarden Mikroabfallteilen. Der größte Abfall-Anteil davon ist Plastik aus unserer Industrieproduktion.
Und die soll wachsen, auch in MV?
Der Weltagrar-Bericht sieht Investitionen in die kleinbäuerliche Produktion als das dringendste und sicherste Mittel an, Hunger zu bekämpfen und zugleich die ökologischen Auswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren.
http://weltagrarbericht.zs-intern.de/landwirtschaft/
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Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Jedoch hat eben diese Intensivnutzung der begünstigten Räume zum Artenverlust geführt, wie Grünlandumbruch zugunsten von Maisäckern ... deshalb steht z.B. der Schreiadler, für den MV besondere Verantwortung trägt, am Rande des Aussterbens. Bodenerosion, die u.a. durch mechanische Überbeanspruchung der Ackerböden und durch Reihenkulturen wie Mais ausgelöst wird, führt in MV zu langfristigen Verlusten der Ackerkrume. Es sind 25 % der Böden im Land winderosionsgefährdet (STudie des ZALF 2002). Eine Aufspaltung in Hochertragsregionen und Grenzstandorte über die Greening-Verortung würde die Disparitäten der Räume noch verstärken. Das Greening muß auf der ganzen Landesfläche stattfinden, und es kommt einer langfristig orientierten Landwirtschaft entgegen meine ich.
2. Tierhaltung kann auch ganz anders aussehen. z.B. kann man Schweine auch effizient und intensiv im Freiland halten. Sie leben überwiegend direkt an den Feldern in Hütten. Einem erhöhten Arbeitsaufwand steht eine bessere Tiergesundheit und Fleischqualität gegenüber. Entsprechende Praxisversuche in Holland waren erfolgreich. Ich weiß von jungen Landwirten, die das auch in MV versuchen wollten. Sie erhielten aber trotz aller Bemühungen keine Pachtflächen durch die Landgesellschaft. Innovationen in der Tierzucht werden auf diese Weise verhindert (die Landgesellschaften werden wesentlich durch Landesregierung und Bauernverband gebildet ...).
Im übrigen habe ich mit kleineren Stallanlagen bis 500 Tiere per se nicht die Probleme, sondern mit diesen abgeschotteten und räumlich nicht integrierten Massentierfabriken.
3. Weshalb nicht alle Tourismusprojekte im Lande funktionieren, muß man sich im einzelnen ansehen. Da gibt es vielfältige mögliche Ursachen. Generell muß man halt einen langen Atem haben, kreative Ideen generieren, an die Vision glauben und konsequent dran arbeiten.
Der Spreewald hat sich auch erst über 15 Jahre neu als Urlaubsregion aufstellen und entwickeln müssen. Heute profitiert die Region enorm von der Aufbauarbeit.
landkind hat geschrieben:
@ Jan Reimond
"We feed the world" kann tatsaechlich nicht der Anspruch sein. Fakt ist allerdings das wir in Deutschland einen der weltweit am beguenstigsten Naturraume fuer die agrarische Produktion vorfinden. Boden und Klima sind das Eine, gut ausgebildete Menschen das Andere. Ich muss mich daher der Vorrednerin anschliessen und eine, willentlich durch Agrarumweltmassnahmen und sog. "Greening" herbeigefuehrte Minderung des Ertragspotenzials als dekadent und von "Wohlstands-fetten-Hirnen" produzierte Idee bezeichnen.
Ich frage mich desweiteren, warum Emmissionsrechte der Industrien ueber Laendergrenzen hinweg handelbar sind. Das Greening aber standort- und natrurraumunabhaengig pauschal fuer die Nationalstaaten festgesetzt wird. Waere es nicht sinnvoller, auch hier flexiblere Regelungen einzufuehren, die es erlaubten Hochertragsstandorte gemaess ihres Potentials zu nutzen und oekologische Vorrangflaechen auf Grenzstandorte zu verlagern? Dies haette vor allem den Charme das Produktionsmittel wie Duenger und Pflanzenschutz viel effizienter eingesetzt werden wuerden.
Ueber die Groesse von Mastanlagen kann man mit Sicherheit geteilter Meinung sein. Das dabei nur wenige Arbeitsplaetze entstehen ist sicherlich richtig. Ich moechte aber eimal anregen darueber nachzudenken wer dort Arbeit finden kann? Es sind sicherlich nicht Menschen wie Sie und ich mit guter, fundierter Ausbildung, oertlich flexibel, weil finaziell unabhaengig, sondern oftmals Menschen die vielleicht durch Haus und Grund gebunden, durch mangelhafte Ausbildung zusaetzlich unbeweglich in den angrenzenden Doerfern ihre Heimat haben.
Meiner Meinung nach hinkt auch der oftmals zitierte negative Einfluss auf den Tourismus in unserem Land. Die Arbeitsplaetze dort sind meist saisongebunden und konzentrieren sich ebenfalls auf die touristischen Zentren. Der Glaube ganz Mecklenburg koennte vom Tourismus profitieren, ist doch unhaltbar. Allein in unserer Nachbarschaft (Nordwest-Mecklenburg) finden sich zwei gescheiterte Tourismusengagements, aber zahlreiche erfolgreiche, den Menschen arbeit bietende landwirtschaftliche Unternehmen inklusiver Ihrer Mastanlagen.
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Wie kann man denn ernsthaft dafür eintreten, dass irgendwelche sogenannte Investoren durch den Bau überdimensionierter Tierkonzentrationsanlagen, die nur wenige Arbeitsplätze bringen, in ganzen Regionen andere Entwicklungsmöglichkeiten langfristig zerstören?
Minderbemittelte sollen dafür gesundheitsschädigende Sklavenarbeit auf sich nehmen (natürlich freiwillig im Rahmen der geltenden Gesetzt) statt im notwendigen gemeinwohlorientierten Ehrenamt tätig werden zu können, nur damit einige wenige ihren persönlichen Profit maximieren können.
landkind hat geschrieben:
@ Jan Reimond
Ueber die Groesse von Mastanlagen kann man mit Sicherheit geteilter Meinung sein. Das dabei nur wenige Arbeitsplaetze entstehen ist sicherlich richtig. Ich moechte aber eimal anregen darueber nachzudenken wer dort Arbeit finden kann? Es sind sicherlich nicht Menschen wie Sie und ich mit guter, fundierter Ausbildung, oertlich flexibel, weil finaziell unabhaengig, sondern oftmals Menschen die vielleicht durch Haus und Grund gebunden, durch mangelhafte Ausbildung zusaetzlich unbeweglich in den angrenzenden Doerfern ihre Heimat haben.
Selbstverständlich müssen diese Menschen finanziert werden. Aber bitte für notwendige Arbeit u. nicht dafür, den Planeten u. unser Gemeinwesen zugrunde zu richten.
Eine Umverteilung im EU-Haushalt ist also gefragt. Weniger Geld an die Banken, die dieses spekulativ in unseren Boden u. die darauf zu errichtenden Tierfabriken stecken.
Re: steigender Flächenverbrauch u. Flächenkonkurrenz
Landratte hat geschrieben:
Der Weltagrar-Bericht sieht Investitionen in die kleinbäuerliche Produktion als das dringendste und sicherste Mittel an, Hunger zu bekämpfen und zugleich die ökologischen Auswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren.
http://weltagrarbericht.zs-intern.de/landwirtschaft/
Ich denke, das ist schon einmal eine richtungsweisende Aussage. Nicht immer größer sollten die Tiermastanlagen (oder "Tierkonzentrationsanlagen", wie Landratte es überspitzt, aber zutreffend benannt hat) sein, sondern der Trend sollte zu kleineren Betrieben und Höfen gehen, die mehr Wert auf Qualität und tierwürdige Bedingungen legen als auf schiere Masse. Wenn ich sehe, dass das Schweinefleisch im Geschäft in seinem eigenen Saft schwimmt, dann weiß ich, dass das Tier im Stress gestorben ist (vielleicht hat es seinen Tod ja sogar noch mitbekommen? Gerade diese Woche stand ja wieder etwas über die z.T. ungenügenden Betäubungsmethoden in Großschlachtereien in der OZ). Soll das artgerecht sein?
In der Kleinteiligkeit und regionalen Vielfalt, will ich meinen, liegt die Stärke für unser Land. Und wenn die vielen Klein(st)bauern sich in Vermarktungsgesellschaften zusammenfinden, ihre Kräfte also bündeln, dann dürfte das m.E. auch zukunftsträchtig und konkurrenzfähig gegenüber Großindustriellen sein. Ich denke da nur einmal an das Beispiel Hansano - viele Milchbauern schließen sich zusammen und produzieren qualitativ hochwertige und zugleich preiswerte Lebensmittel!Und was einmal geht, lässt sich doch sicherlich wiederholen?
Ich bin außerdem der Meinung, dass wenn es gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass Fleisch und Wurst wieder als etwas Besonderes und nicht Alltägliches angesehen wird und dafür auch etwas mehr Geld für hochwertigere Lebensmittel ausgegeben wird, solche Großmastanlagen ihrer Existenzsberechtigung/-grundlage entzogen würden und dann die kleineren Betriebe die rentable Alternative darstellen. Daher ist nicht nur ein Umdenken im Produktionsprozess gefragt, sondern in erster Linie muss auch der Verbraucher mit ins Boot geholt werden. Solange es immer heißt "Hauptsache billig", wird sich an den derzeitigen Bedingungen nichts ändern. Da fällt mir gerade ein: bei den Zigaretten hat man seit ein paar Jahren ja auch so besinnliche Sprüche wie "Rauchen gefährdet die Gesundheit" auf die Verpackungen geklebt. Wie wäre es da, wenn man auf die Wurst- und Fleischverpackungen, zumindest aber an die Auslagetheken, Texte wie "Das Fleisch könnte von lebendig zerlegten Tieren stammen" oder "Dieses Fleisch wurde durch die Zerstörung von Entwicklungsländern produziert" oder gar entsprechende Bilder befestigt? Das scheint zwar radikal, aber vielleicht könnte das zu einem Umdenken in der Bevölkerung führen.